Gute Zeiten, schlechte Zeiten: dieses Motto trifft im Moment auf niemanden mehr zu als auf Nicky Jam (bürgerlich Nick Rivera Caminero). Es sind nur wenige Jahre her, da stand ein hochtalentierter Künstler plötzlich ohne Label und ohne Hit mehr da. In seiner Heimat Puerto Rico – der Wiege des Genres Reggaeton – krähte kein Hahn mehr nach ihm.
Mit Drogen, Alkohol und falschen Entscheidungen hatte sich der 35jährige in eine völlige Sackgasse manövriert. Aber er fand einen Ausweg: er zog 2010 kurzerhand nach Medellin, Kolumbien, nachdem er dort einige Konzerte gegeben hatte. Dort wurde er mit offenen Armen empfangen und die in Kolumbien aufgezeichneten Songs "Tu primera vez", "Piensas en mi", "Curiosidad", "Juegos prohibidos" und namentlich "Voy a beber" wurden dort zu Hits. Zudem häufte er – ähnlich wie Pitubll – zahlreiche Gastauftritte auf Alben von anderen Reggaeton-Stars an und brach damit sogar den Rekord von Daddy Yankee. Dies war aber alles nur ein Vorspiel – bis zum endgültigen Durchbruch mit dem weltweiten Mega-Hit "El Perdon" (mit Enrique Iglesias), der auch in der Schweiz die Spitze erklomm.
In den Billboard Hot Latin Songs-Charts hielt sich der Song 26 Wochen hintereinander an der Spitze – länger als Shakira vor zehn Jahren mit "La Tortura". (Die Nr. 1 hält aber nach wie vor sein Duett-Partner Enrique Iglesias mit "Bailando"). Gleichzeitig schlug er mit "Travesuras" ein. 2015 folgten mit "Quiero estar contigo" und "Si tu no estas" (feat. De La Ghetto) weitere Hits, 2016 wirkte er bei "Como lo hacia yo" (Ken Y) und in der Latino-Remix-Version von "Cheap Thrills" (Sia) mit. Im Januar 2017 erschien die Single "El Amante", Vorbote seines nächsten Albums.
Sa. 09.06.2018, 20:00
Hallenstadion
Zürich